Entwicklung und
Geschichte
Die traditionelle chinesische Medizin als Grundlage fürDiagnostik
und Therapie nehmend, hat sich Shiatsu im Laufe der Jahrhunderte
in Japan zu einer eigenständigen Diagnose.- und Therapieform
entwickelt. Generell wird mit Shiatsu eine Form der Drucktherapie,
die mit den Händen und teilweise auch Füßen ausgeführt
wird, bezeichnet. Traditionell wurde diese Therapieform verwendet,
um eine Vielzahl von Symptomen und Krankheiten, wie Rückenschmerzen
und Bandscheibenvorfall, Nacken.- und Schulterschmerzen, Stress,
Schlaflosigkeit, Müdigkeit und die breite Palette an Verdauungsbeschwerden.
Seinen eigentlichen Namen erhielt diese Therapieform aber erst
1919 in Japan ,mit der Herausgabe des Buches "Shiatsu Ho"
(übers. Methode des Shiatsu) von Tenpaku Tamai.
Als eigenständige Therapie wurde Shiatsu von der japanischen
Regierung in der Zeit zwischen 1955 - 1964 anerkannt. Diese Anerkennung
und den Ruf erhielt Shiatsu durch den herausragenden Shiatsumeister
Tokojiru Namikoshi, der damals durch das Fernsehen Shiatsu zu
einem breiteren Bekanntheitsgrad auch im Westen verhalf Weitere
entwcheidende Impulse erhielt die Shiatsutherapie unter Shizuto
Masunaga ( 1925 - 1981) und einem Schüler von Masunaga, dem
heute noch lebendenWHataru Ohashi.
Was Shiatsu unter den manuellen Therapieformen hervorhebt, ist,
daß der Körper bzw. exakter ausgedrückt die Gewebeschichten
des Körpers( Haut, Unterhaut, Fettgewebe, Muskulatur, Knochen,
Organe) nicht durch Massage in Quer.- oder Längsrichtung
stimuliert wird, sondern durch den gezielten, nach klaren Diagnosekriterien(
s.u) ausgeübten vertikalen Druck das Gewebe gleichsam langsam
durchdrungen wird und dadurch eine Reizantwort ausglöst werden
kann. Diese Antwort des Körpers auf den therapeutischen Druckstellt
den Fluß des Qi wieder her, dh. auf deutsch gesagt: die
Meridiane werden durchgängig. Der Patient merkt das an einem
Wärmeempfinden, an einer Verminderung oder völligen
Aufhebung von Schmerzen, besseren Beweglichkeit, bei Exträmitäten
auch an mehr Kraft, bei Organen an verbesserter Ausscheidungsfunktion.
Der therapeutische Druck wird je nach Notwendigkeit und Regeln
an verschiedenen konkret miteinander zusammenhängenden Körperregionen
durchgeführt, es wird also immer eine Ganzkörperbehandlung
durchgeführt. Die eigentliche Therapie ist die Reaktion des
behandelten Menschen auf die ausgeführte Behandlung. (Bei
einer korrekt durchgeführten Akupunkturbehandlung ist die
eigentliche Therapie ebenfalls die Reaktion des Patienten auf
gesetzte Nadelstiche an bestimmten Punkten.) Die weitere Behandlung
ergibt sich während einer Behandlung durch Reevaluierung
der bisher erfolgten Therapie mittels Bauchdiagnose bzw. ist durch
die Bauchdiagnose auch der Behandlungsfortschritt (hoffentlich
nicht Behandlungsstillstand) von Woche zu Woche klar abzulesen.
Von einem medizinisch-westlichen Blickpunkt aus gesehen, kann
man das in etwa so formulieren: die Behandlung bewirkt durch direkte
Beruhigung oder Stimulierung( je nach angewendeter Technik) des
vegetativen Nervensystems( Sympatikus und Parasympathikus), das
wiederum direkt das Kreislaufsystem, das Lymphsystems, das Hormonsystem
und Immunsystem) regulieren kann. Je nach Verfasung dess behandelnden
Therapueten kann durch den intensiven Kontakt auch Energie(Qi)
zugeführt werden, bzw. kommt es meist, da Blockaden des Qi-Iflusses
gelöst werden,zu meist heftigen emotionellen Reaktionen.
Shiatsu ist daher eine sehr effektive Therapiemethode einerseits
und bei regelmäßiger Anwendung eine Maßnahme
zurGesundheitsvorsorge.
GRUNDLAGEN:
Wie eingangs erwähnt bildet die Grundlagen der Diagnose
und Therapie die TCM. In dieser werden alle Zustände zwischen
Gesundheit und Krankheit einem
Ungleichgewicht
°° zwischen Yin und Yang
^^zwischen Qi, Blut und Körperflüssigkeiten
^^den inneren Organen und Emotionen
sowie der Kapazität der pränatanlen Essenz ( stark
vereinfacht die Gene) und der postnatalen Essenz ( das Vermögen,
aus Atmung und Nahrung, Energie für die Aufrechterhaltung
des Lebens, Entwicklung, Manifestation und Wachstum).
Erst diese Ungleichgewichte machen es überhaupt möglich,
daß z.B.äußere Einflüsse wie z.B. Infektionen
oder innere Organprozesse den Menschen schädigen vermögen.
DIAGNOSE:
Die manuelle Hauptdiagnosetechnik ist die genaue Untersuchung
des Bauches.(Jap.: Hara Diagnose. Hara =Bauch)Aufgrund von nerval-reflektorischen
Zusammenhängen findet so der Therapeut, welcher Meridian
in Leere oder Fülle ist. Bauchdiagnose ist einer ursprünglich
in China entwickelte Technik, die in Japan weiterentwickelt wurde.
Doch auch bei uns in Europa war eine Art Bauchdiagnose weit verbreitet...und
gehört in stark vereinfachter Form auch noch zu den Fertigkeiten,
mit denen ein Arzt ausgestattet sein sollte. ( Allerdings werden
weniger die reflektorischen Zusammenhänge und Meridianzugehörigkeiten
beachtet.)
BEHANDLUNG: