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Ordination Dr. Peter Laszloffy
 
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             Faktoren der TCM

Traditionelle chinesische Medizin und Akupunktur

Yin Yang

Zitat:
“YIN und YANG und die 4 Jahreszeiten sind der Anfang und das Ende eines jeden Dinges; sie sind die Wurzel von Leben und von Tod. Wer gegen das Prinzip von YIN und YANG lebt wird sein Leben zerstören, wer mit ihm lebt wird in Harmonie leben.”

Nei Jing, Su Wen, Kap.2

Es gibt heutzutage sicher kaum noch jemanden, der noch nichts von Yin und Yang gehört hat, und doch handelt es sich hierbei um ein Konzept, das im Westen oft mißverstanden wird. Zum Beispiel höre oder lese ich oft daß das Yin und Yang-Konzept eine Art “binäres System” ist, wie Computer es anwenden. Richtig ? Es könnte nicht falscher sein: In einem elektronischen System ist der Stromfluß immer gleich 1 (oder “an”) oder 0 (=“aus”). Es ist ein rigides, unveränderliches Konzept.
Jegliches Objekt, nach dem Konzept von Yin und Yang klassifiziert, ist aber zugleich Yin wie auch Yang; ferner ist es mal mehr Yin und mal mehr Yang, je nach dem Standpunkt von dem aus man es betrachtet. Es ist also ein flexibles, relatives Konzept.
Doch sehen wir uns die Details dieses Konzeptes mal Schritt für Schritt an.

Philosophische Aspekte des YIN/YANG-Konzeptes

Die Erste Erwähnung des Yin/Yang-Konzeptes findet man im Yi-Jing (I-King), dem “Buch der Wandlungen”, welches etwa aus dem Jahre 700 vor der Zeitrechnung stammt, sowie fragmentär im Shi-Jing dem “Buch der Lieder” welches ebenfalls aus dem 1 Millenium vor Christi Geburt. Wenngleich immer wieder auf die etymologische Bedeutung der Schriftzeichen hingewiesen wird, nämlich als Yang = Sonnenseite eines Berges und Yin = Schattenseite eines Berges, so waren zu dieser Zeit wie auch im späteren, medizinischen Einsatz des Yin/Yang-Konzeptes die beiden Wörter längst schon zu Abstraktionen geworden, die keinerlei spezifische Eigenbedeutung mehr hatten.
Sie standen vielmehr emblematisch für polare Gegensätze wie Himmel-Erde, Männlich-Weiblich, Licht-Schatten, Sonne-Mond, usw.

Tab. 1.1 Nominelle Symbole

YIN
YANG
Ende eines Zyklus
Anfang eines Zyklus
Tiefe
Höhe
Abend, Nacht
Vormittag, Nachmittag
Raum 
Zeit
Erde
Himmel
West, Nord
Ost, Süd 
Nacht
Tag
Schatten
Licht
 Mond 
Sonne
Wasser
Feuer 
Stabilität 
Wandlung
Struktivität (n. Porkert) 
Aktivität
Statik 
Dynamik
Starre 
Auflösung



Die hier aufgelisteten Beispiele stehen nur stellvertertend als typisch für alle anderen Phänomene. Tatsächlich aber können alle Objekte, Eigenschaften und Bewegungen, kurz- alles im Universum in dieses System eingeteilt werden: Von der Art wie ein bestimmter Mensch sich bewegt, bis zu den Eigenschaften des Sternlichts eines bestimmten Sterns, die einzige Vorraussetzung ist, das Yang oder Yin relativ zu einem zweiten Objekt, Zustand, Geschehnis oder einer Norm verstanden wird. “Nur wenn es ein Oben gibt, gibt es auch ein Unten” heißt es im Tao-Te King (Dao De Jing).

Tab.1.2 Eigenschaften YIN/YANG Tab.1.3 Korrespondenz von YIN und YANG in TCM

Yang +  Yin -  Yang  Yin
links rechts  Qi  Xue (Blut) 
oben  unten  shen (Geist) jing (Essenz)
äußeres inneres WEI (Schützendes) YinG (Nährendes) 
warm, heiß kalt, kühl FU-Organe(Yin-Orbes) ZANG-Organe (Yang-Orbes)
bewegtes stilles Körperäußeres Körperinneres
hell dunkel Rücken Bauch
männlich weiblich Mitternacht bis Mittag Mittag bis Mitternacht
anabol katabol tonifizieren ausleiten

Wie sollen wir uns nun also das Yin-Yang-Prinzip konkret vorstellen ?

Nehmen wir einmal Sonnenstrahlen als Beispiel für das Prinzip Yang. Sie kommen vom HIMMEL, also von OBEN, sind WARM, TAGSÜBER, HELL, LICHT und eine nicht anfaßbare, dennoch spürbare subtile ENERGIE.
Diese Energie wird mittels Chlorophyll in den Pflanzen in Zucker umgesetzt, der widerum der als Träger und Speicher von Energie für die Pflanze selbst, sowie auch für alle Pflanzenfresser und indirekt auch alle anderen Lebewesen notwendig ist. Ohne Licht gäbe es also auch kein Leben wie wir es kennen.
Dennoch benötigt dieser Prozeß auch ein Substrat, ein Materielles Gegenstück, nämlich Kohlendioxid und Wasser, die widerum in den Pflanzenzellen für das Umsetzen des Lichtes in chemische Energie benötigt werden.

Nehmen wir also einmal WASSER als Beispiel für das Yin-Prinzip:

Es fließt immer nach UNTEN, ist KÜHL und DUNKEL als Meer, NACHTS erscheint es als Tau und wenn seine Dichte weiter zunimmt, wird es zu festem Eis. Auch ohne Wasser wäre das Leben nicht denkbar, wie auch LICHT ohne WASSER, sowie WASSER ohne Licht nicht zu organischem Leben führen können.
Beide müssen in ausgewogener Präsenz vorhanden sein, wie auch Yang und Yin. Dennoch bleiben alle konkreten Beispiele immer relativ: Das obige Wasser als Beispiel für das Yin-Prinzip kann widerum als Yang interpretiert werden, wenn es in Relation zum Eis gesehen wird. Eis ist dichter, seine Moleküle bewegen sich lansamer, es ist schwerer und kühler als Wasser usw. also alles Yin-Eigenschaften. Kurz, es geht also nicht darum starre Definitionen für etwas festzulegen, sondern dieses Yin-Yang-Denkmodel dient in erster Line dazu Relationen zu interpretieren. Dieses gilt ebenso für das im zweiten Kapitel folgende Fünf Wandlungszustände-Model und ebenso viele andere Abstraktionen in der TCM.

Die 4 Grundprinzipien der YIN-YANG Beziehungen in der TCM

In der Chinesischen Medizin wird die Beziehung zwischen Yin und Yang in vier Grundsätzen zusammengefaßt:

1. Die komplementäre Polarität von Yin und Yang
2. Die gegenseitig bedingende Abhängigkeit von Yin und Yang
3. Die gegenseitige Kontrolle von Yin und Yang
4. Die Transmutation von Yin und Yang ineinander


Gehen wir diese Grundsätze einmal einzeln durch. Da ist zunächst

1. Die komplementäre Polarität von YIN und YANG

Wie schon das Tao-Te King (Dao De Jing) sagt: Sobald man etwas als “schön” bezeichnet gibt es auch das Häßliche, das Nicht-Schöne, nämlich sein Gegenteil. So sind auch Yin und Yang zwei Seiten eines Objektes, Zustandes, Geschehnisses oder auch zwei Aspekte innerhalb einer Norm.
Zwei Objekte von zwei verschiedenen Normen können nicht in das Yin/Yang-Konzept eingeteilt werden, z.B. “Himmel und Erde” als Vertreter des Konzeptes Richtung, hingegen “Himmel und grün” gelten solange nicht als Yin/Yang-Aspekte, als kein für beide gemeinsam passendes Konzept gefunden wird.

So wie alles in einen Yin und einen Yang Aspekt unterteilt werden kann, so können auch diese Aspekte wieder in Yin und Yang unterteilt werden. Die oben erwähnte Schattenseite eines Berges ist zwar Yin im Gegensatz zur Sonnenseite jedoch ist sie Yang (oder besser Yin im Yang) wenn man sie in Beziehung zur in der Nacht herrschenden Situation stellt. Die Mondbeschienene Seite ist dann Yang im Yin, die im Mondschatten liegende ist Yin im Yin, tagsüber ist die Sonnenseite Yang im Yang und -wie erwähnt- unsere im Schatten der Sonne liegende Bergseite ist Yin im Yang.
Das klassische Beispiel ist der 24 Stunden-Tag: Idealerweise (eigent-lich nur zu den Equinoxen (Frühlings- und Herbsttagundnachtgleichen) er-scheint die Sonne für zwölf Stunden und ist nachts ebenso zwölf Stunden abwesend. Ihre Anwesenheit ist, durch Licht und Wärme gekennzeichnet Yang, der Tag. Der Sonnenhöchstand (Medium Coeli) ist die hellste und “YangESTE” Tageszeit. Danach beginnt der Abstieg der Sonne am Himmel, ein Abnehmen, also ein Yin-Prinzip. Der Nachmittag wird daher als Yin im Yang bezeichnet.
Auch umgekehrt gilt die Zeit von Mitternacht (=stärkstes Yin) bis zum Sonnenaufgang als Yang im Yin, da sich das Leben mit Vogelzitschern und Verblassen der Sterne wieder langsam dem helleren und aktiven Teil des Tages zuwendet.


Bild 1: Yin-Yang Prinzip und Tageszeit :

Man könnte nun z.B. die Nacht (Yang im Yin) weiter unterteilen in die Zeit von Mitternacht bis 3 Uhr, den ruhigeren und dunkleren Teil der Nacht, also Yin im Yang im Yin, und den Frühmorgen von 3 Uhr bis Sonnenaufgang was demnach Yang im Yang im Yin wäre.
Diese Unterteilung läßt sich bis ins Unendliche fortsetzen, da ja jeder Aspekt wieder einen Yin und einen Yang-Anteil hat.
Am wichtigsten ist dabei aber vorwiegend zu verstehen, daß alles im Kosmos in polare Aspekte eingeteilt werden kann, solange beide Aspekte den gleichen Bezugspunkt haben oder dem gleichen System angehören. So gehören zwar Schnelligkeit und Mond beide zum Yang- und zum Yin-Prinzip, jedoch gehören sie zwei verschiedenen Bezugssysstemen an, sind also keine polaren Aspekte in Relation.


Bild 2: Yin-Yang Prinzip und Jahreszeit

2. Die gegenseitige Abhängigkeit von YIN und YANG

Yin und Yang sind polare Aspekte, d.h. einander entgegensetzt, jedoch benötigen einander. Niemals kann nur eines alleine existieren. Im Prinzip ist das wie mit den “Füchsen und Hasen”: Wenn es nicht genug Hasen zu jagen gibt, verhungern die Füchse, wenn aber die Hasen zuviel werden weil die Füchse zuwenig sind, fressen sie die Felder kahl und müssen anschließend verhungern. Nur wenn sich beide in etwa das Gleichgewicht halten, ist ein ideales Ökosystem gewährleistet.
In der Chinesischen Medizin gibt es den Leitsatz: “Das Blut ist die Mutter des QI’s- das Qi ist der Zugführer des Blutes”. Dies bedeutet daß das Blut das Qi erzeugt und ernährt, aber daß das Blut dem Qi an alle Körperstellen folgt, in dem Sinne daß das Qi als leichteres, flüssigeres Substrat das Blut an seine Wirkorte treibt. Auch sie sind voneinander abhängig wie Tag und Nacht.

3. Die gegenseitige Kontrolle von Yin und Yang

Das obige Beispiel mit den Hasen erklärt sowohl Die gegenseitig bedingende Abhängigkeit von Yin und Yang, denn die Füchse können ohne die Hasen nicht leben und die Hasen benötigen die Füchse zur “Überbevölkerungsreduzierung”, als auch Die gegenseitige Kontrolle von Yin und Yang denn die Menge der Hasen kontrolliert widerum wieviele Füchse ernährt werden können und die Anzahl der Füchse kontrolliert die Anzahl der Hasen.
In der Chinesischen Pathologie gibt es dazu folgendes Beispiel: Das Yin und Yang des Funktionskreises Leber kontrollieren einander. Nun ist aber das Yin dieses FK oft zu schwach, so daß das Yang die Überhand gewinnt und leicht “nach oben schlägt” im Sinne einer Kinderwippe auf welcher die eine Seite plötzlich zu schwach ist sich am Boden abzustoßen und so sein Gegenüber nach oben treibt.

4. Die Transmutation von Yin und Yang ineinander

So wie abends der Tag allmählich in die Nacht übergeht und morgens die Nacht in den Tag, so können auch Yin und Yang ineinander übergehen. Physiologisch ist dies z.B. bei Aktivität und Ruhe der Fall, in der Natur bei Winter und Sommer, Ebbe und Flut.
Bei diesem Übergang kann Oft wird dieses Prinzip aber im Zusammenhang mit pathologischen Geschehnissen gesehen:
Fieber, z.B. in der TCM ein Hitze- und somit Yang-Zustand, kann bei langer Dauer (untherapiert) zu einem elektrolytmangel-bedingten Kreislaufzusammenbruch mit kalten Extremitäten und Frösteln (Kälte-Zustand=Yin) übergehen, wenn der extremste Yang-Zustand überschritten wird.
Am Wichtigsten hier, ist das eine natürliche oder physiologische Transmutation langsam voranschreitet, im Gegensatz zur plötzlichen Umkehrung ins Gegenteil. Eine solche drastische und extreme Verwandlung führt nicht nur im Körper zu pathologischen Veränderungen, auch in der Natur wirkt ein extremer und schneller Wandel von Hitze und Kälte während nur eines Tages (statt in 12 Monaten) zur Wüstenbildung, d.h. ebenfalls einer lebensfeindlichen Situation.
Daher siehe auch “Yin oder Yang wandelt sich ins Gegenteil” unter “Pathologische Yin-Yang-Beziehungen” im übernächsten Abschnitt.


YIN-YANG Beziehungen in Anatomie und Physiologie

Wenn hier nun von Anatomie und Physiologie usw. die Rede ist, so handelt es sich selbstverständlich um die der Chinesischen Medizin.
In der Physiologie der TCM kann jeder Teil des Körpers in einen überwiegend Yin oder überwiegend Yang Aspekt eingeteilt werden, wobei nicht vergessen werden darf, daß auch dies nur relativ zueinander gilt.

Hier ein Beispiel: Wie in Tab. 1.2. und 1.3. ersichtlich, sind Oben und Vorne Yang, Unten und Hinten aber Yin. Daher kann man sagen daß der Brustraum im Verhältnis zum Rücken Yang ist, im Verhältnis zum Kopf aber Yin.
Anatomisch und Physiologisch kann der Körper also in folgende 10 Relationen eingeteilt werden:

Tab. 1.4. Anatomische und Physiologische Aspekte von Yin und Yang

YANG = Linke Körperhälfte YIN = Rechte Körperhälfte 
Kopf  Torso und Glieder
Peripher (Haut, Muskeln)  Zentral (Organe)
Rückseite (Hinterkopf, Rücken, Gesäß) Vorderseite (Gesicht, Brust, Bauch  usw.)
Oberhalb der Hüfte Unterhalb der Hüfte
Lateraler Aspekt der Gliedmaßen Medialer Aspekt der Gliedmaßen
Fu-Organe (DÜ, DI, MG, BL, GB) Zang-Organe (HE, LU, MP, NI, LE)
Yang Aspekt aller Organe Yin Aspekt aller Organe
QI, unter den Körperflüssigkeiten (=Yin) die dünnflüssigen, Jin Blut, Körperflüssigkeiten (darunter wieder die dickflüssigen, Ye)
WEI (Verteidigender Aspekt) YING (Ernährender Aspekt)


Hierzu die ausführlichen Erklärungen im Einzelnen:

1.Kopf - Torso und Glieder (Horizontale Achse)
Kälte fällt, Wärme steigt nach oben. Der Kopf beim stehenden Menschen ist dem Himmel und der Sonne (beides starke Yang Aspekte) am nächsten. Alle Yang-Meridiane beginnen oder enden am Kopf. Er wird auch am leichtesten durch pathogene Yang Agentien wie SOMMERHITZE und WIND geschädigt. Auch innere HITZE und FEUER äußern sich am Kopf durch rote Augen und Gesicht, Kopfschmerz, Zahnfleischbluten usw.
Umgekehrt sind die unteren Körperteile anfälliger für typische Yin-Agentien wie KÄLTE und FEUCHTIGKEIT die sich durch Nieren- und Blasenkrankheiten manifestieren können aber auch durch Beinödeme usw.

2. Peripher (Haut, Muskeln) - Zentral (Organe)
Die Organe haben die Funktion den Körper zu nähren und instandzuhalten, ähnlich wie die Kochstelle und Vorratskammer eines Hauses, hingegen Haut, Muskeln sind wie Wand und Fenster, sie schützen vor Außeneinflüssen wie Wind und Wasser, regulieren aber auch den Wärmehaushalt des Hauses bzw. Körpers. Das Skelett liegt zwar außen an den Gliedern und am Torso außen um die Organe, so daß es schützende Funktion hat, anderseits aber im inneren (Yin) der Knochen, im Knochen mark werden Blutbestandteile (Yin) gebildet; daher hat es auch nährende Funktion.

3. Rückseite (Hinterkopf, Rücken, Gesäß) -Vorderseite (Gesicht, Brust, Bauch usw.)
Unsere Primatenvorfahren wandten, bevor sie aufrecht gingen, den Rücken der warmen Sonne zu, und den Bauch der kühlen Erde. Auch ist der Rücken hart (Yang) und das Abdomen weich (Yin). Alle Yang-Meridiane fließen über den Rücken und können in der Akupunktur zur Stärkung des Widerstandes (Yang) gegen äußere Einflüsse ebenso benutzt werden, wie die an der Vorderseite fließenden Yin-Meridiane zum tonisieren der nährenden Funktionen.

4. Oberhalb der Hüfte - Unterhalb der Hüfte (Horizontale Achse)
Zieht man die Mittelline zwischen oberer und unterer Körperhälfte, so landet man meist an der Hüfte. Auch hier gilt das für die Kopf-Torso Differenzierung gesagte, nämlich Yin-Krankheiten bevorzugen unten, Yang-Krankheiten bevorzugen oben. Daß man die oben-unten-Trennlinie sowohl am Hals als auch an der Hüfte ziehen kann, zeigt -wie schon gesagt- daß man die Yin-Yang-Relationen nur relativ gelten und nie verabsolutiert werden sollten. Dies setzt beim Therapeuten natürlich eine gewisse Flexibilität in der Denkweise voraus, die gerade in der TCM unabdingbar ist.

5. Lateraler - Medialer Aspekt der Gliedmaßen
Hier nun kommen wieder die Relationen zwischen Innen und Außen zum tragen, die dann entstehen, wenn man eine vertikale Achse durch die Glieder anstatt durch den Körper zieht: Die Yang-Meridiane fließen alle auf der lateralen, äußeren Seite der Arme und Beine, die Yin-Meridiane hingengen auf der medialen, inneren Seite.

6. Fu-Organe (DÜ, DI, MG, BL, GB, DE )-Zang-Organe (HE, LU, MZ, NI, LE)
Wie wir im Buch II, Kapitel “Chinesische Organlehre” noch im Einzelnen sehen werden, können die Organe und ihrer Funktionen in der TCM 11 verschiedene Organsysteme (Funktionskreise oder Orbes) eingeteilt werden. Dabei wird widerum unterschieden in Yin-Organe, die sogenannten “5 Zang” oder Speicher-Organe einerseits und die dem Yang zugerechneten in die “6 Fu” oder Arbeitsorgane andererseits.
Die 5 Zang, (Herz, Lunge, Milz, Leber und Niere) als Yin-Organe speichern die puren, feinen Essenzen, die von den 6 Fu aus Nahrung und Atmung gewonnen wurden, nämlich Qi, Blut, Körperflüssigkeiten, und Samen-Essenz.
Die 6 Fu (Dünndarm, Dickdarm, Magen, Gallenblase, Drei-Wärmer und Blase) als Yang-Organe haben die Aufgabe die von Außen (Yang) kommenden essentiellen Stoffwechselbestandteile Luft und Nahrung zu transformieren und zu verdauen, und deren Stoffwechselendprodukte auszuscheiden. Sie sind aktiv und kommunizieren mit dem Körperäußeren (via Verdauungstrakt und Urether). Daher heißt es im NEI JING SU WEN, Kap.11 :
Abs. 2: “Die 5 Zang speichern reine Energie (JING) und scheiden nicht aus.”
Abs. 1: “Die 6 Fu scheiden aus aber speichern Nahrungsmittel nicht lange. Sie
geben die reine Energie an die 5 Zang weiter und befördern das Unreine nach außen.” und nochmals Abs. 2:
“Gefüllt aber nicht voll, voll aber nicht gefüllt,” d.h. die 5 Zang sind voller Energie, aber nicht mit Nahrung gefüllt, die 6 Fu sind gefüllt mit Nahrungsbestandteilen (Chymus, Galle) und deren Endprodukte (Urin, Fäeces) aber sie speichern keine der Nahrung entnommen Energien.

7. YANG Aspekt der Organe- YIN Aspekt der Organe
Wie schon in Tab. 1.1. zu ersehen korrespondiert Yang mit Funktion und Yin mit Struktur. Jedes Organ hat aber sowohl Struktur wie auch Funktion. Nun haben wir auch erwähnt, daß sich jeder Yin oder Yang-Aspekt widerum in Yin und Yang unterteilen läßt. Wenn wir nun also in Punkt 6. die Organsysteme in Yin-Organe und Yang-Organe einteilen heißt das also, daß jedes einzelne Organsystem egal ob es speichert oder transformiert auch wieder in einen eher funktionellen (Yang) Aspekt und einen eher strukturellen (Yin) Aspekt unterteilt werden kann.

8. QI - Blut, Körperflüssigkeiten
Blut als nährende und befeuchtende Substanz ist Yin. Qi ist Yang in Relation zu Blut, da es wärmt, vor Außeneinflüssen schützt und transformierende Funktionen hat. Auch die Körperflüssigkeiten sind wie Blut eine dichtere, struktivere Substanz und daher Yin, im Gegensatz zum energetischen ätherischen Qi.
Die Körperflüssigkeiten können wie die Organe wieder in Yin-Aspekte und in Yang-Aspekte unterteilt werden: “Jin” d.h. klare dünnflüssige Säfte wie Tränen, Schweiß usw. sind Yang-Flüssigkeiten, hingegen “Ye” d.h. trübe dickflüssige Säfte wie Nasenschleim, Intersynovialflüssigkeit usw. Meist jedoch, außer wenn es für dignostische Aspekte notwendig ist, faßt man beide unter “Jin-Ye”, also Körperflüssigkeiten zusammen, die in Relation zum Qi als Yin-Substanzen gesehen werden. Einzelheiten dazu im übernächsten Kapitel unter “Qi, Blut, Jin-Ye”.

9. WEI (Verteidigender Aspekt)-YING (Ernährender Aspekt)
WEI oder Wei-Qi ist der am weitesten Yang-bezogene Aspekt des Qi: Es fließt unter der Oberhaut, also im äußersten Körperbereich; es wärmt und es beschützt, also alles Yang-Funktionen.
YinG hingegen nährt und ist so eng mit dem Blut (Yin) verbunden, daß oft keine Unterscheidung zwischen Blut und YinG gemacht wird. Einzelheiten dazu ebenfalls im übernächsten Kapitel unter “Qi, Blut, Jin, Ye”.

10. Linke und rechte Körperhälfte
Im klassischen China war die traditionelle Ausrichtung von Gebäuden und (anders als im Westen) Landkarten nach dem warmen Süden hin, d.h. mit dem Rücken zum kalten Norden. Bei dieser Position war der Osten links und der Westen rechts. Wenn nun die warme Yang-Sonne (Sonne im Chinessichen bedeutet wörtlich “das mächtige Yang”) links aufging und rechts unterging, so wurde die linke Seite dem Yang und die rechte dem Yin zugeordnet.*

Das von allen Yang-Organen als Yang im Yang bezeichnete Herz sitzt links.
Interessant ist auch, das neuste Forschungen in den USA ergaben, daß die Hauttemperatur nachts im Schlaf, also in der Yin-Phase des Tages links wärmer ist, und tagsüber in der Yang-Phase rechts wärmer ist, also auf der “sonnen-abgewandten Seite.” **
In der Therapie kommt der links/rechts Relation allerdings nur eine geringfügige Rolle zu.

*=Siehe hierzu auch Marcel Granet: Das Chinersische Denken
**= Aus: Carol Orlock: Die Innere Uhr, Thieme Hippokrates, 1995

YIN-YANG Beziehungen in Pathologie und Therapie

Auch in der Pathologie lassen sich 4 Prinzipien formulieren:
1. Yin oder Yang im Überfluß
2. Yin oder Yang in Schwäche
3. Yin oder Yang wandelt sich ins Gegenteil
4. Schwaches Yin schwächt auch Yang und umgekehrt

1. YIN oder YANG im Überfluß ( SHI-ZHENG, Repletion )
Wenn pathogenes Yang als HITZE von außen eindringt, nimmt die HITZE im Körper zu. Dies führt zu einem Übermäßigen Verbrauch an Körpersäften z.B. durch Schweiß, wodurch die Yin-Flüssigkeiten geschädigt werden. Der Körper wird fiebrig, die Haut zu trocken, Elektrolyte zu wenig usw.
Umgekehrt wenn pathogenes Yin als KÄLTE eindringt, nimmt die KÄLTE im Körper zu. Dies führt zu einem Stagnieren von den durch physiologisches Yang bewegten Energien, z.B. wenn KÄLTE in der MILZ zu und somit das Yang-QI abnimmt, ist nicht genug Energie für eine vollständige Verdauung vorhanden. Dies führt zum “Entengrützen-Stuhl” mit unverdauten Nahrungsresten.

2. YIN oder YANG in Schwäche ( XU-ZHENG, Depletion, Leere )
Wenn das physiologische Yang zu schwach ist führt das oft zu Unterfunktionen oder Stagnationen im Metabolismus, da das für Transformationen notwendige QI eine Yang-Energie ist.
Wenn z.B. das Yang der NIERE geschwächt ist, wird nicht genug wärmendes Qi an die Körperoberfläche gesandt, was zu kalten Gliedern führt. Auch die im Wasserhaushalt notwendige QI-Energie für Transformation (QI-Hua) nimmt ab, was zu Problemen bei der Flüssigkeitsausscheidung führt: Urininkontinenz, Ödeme, Probleme beim Urinieren sind die Folgen.
Ungekehrt wenn das physiologische Yin zu schwach ist führt das oft zu Unterernährung oder Austrocknung bestimmter Organsysteme, da die Säfte (JIN- YE) und auch das Blut und seine nährenden Bestandteile (YinG) im Gegensatz zum QI der Yin-Natur zuzurechnen sind.
Wenn z.B. das Yin der Lunge zu schwach ist, erhält diese nicht genug nährende Feuchtigkeit, was zu trockenem Reizhusten, heiserer Stimme oder trockenen Schleimhäuten im Hals und Nasenraum führen kann. Wenn dieser Zustand lange anhält, ensteht HITZE, was sich als Entzündung in Lunge oder Bronchien, Larynx, Nasenschleimhaut, aber auch einfach als Furunkel in den Limen Nasi der Nasenflügel äußern kann.

3. YIN oder YANG wandelt sich ins Gegenteil ( meist SHI-ZHENG, Repletion oder Fülle)
Extremes Yang, z.B. durch Hitzschlag (pathogenes Yang) kann in Yin-Syndrome umschlagen (Schock, kalte Glieder, frieren, zittern, Diarrhoe etc.).
Auch extremes Yin kann sich in Yang wandeln. Wenn z.B. jemand im Winter auf zugefrorenem Eis einbricht und dem pathognen Yin-KÄLTE des Eiswassers ausgesetzt ist, kann er nach dem Frieren Fieber bekommen und sogar eine Lungenentzundung.
Natürlich darf nicht vergessen werden, das sich Yang nicht immer nur als HITZE und Yin nicht nur als KÄLTE äußern kann. Siehe dazu “Die sechs pathogenen Agentien” in Buch II: .

4. Schwaches YIN schwächt auch YANG und umgekehrt ( meistens XU-ZHENG, Depletion )
Wenn für einen längeren Zeitraum ein Aspekt des Yin-Yang-Paares geschwächt bleibt, so wird auch der komplementäre Aspekt schwächer. Blut ist Yin und Qi ist Yang. Wer also für einen längeren Zeitraum under Blut-Depletion leidet, sei es durch Stauung, oder durch Blutverlust, wird auch unter Qi-Depletionssyndrome verspüren, wie Schwäche in den Gliedern, Kältegefühl, Kurzatmigkeit usw. da wie das NEI JING sagt “das Blut die Mutter (=die Quelle) des Qi’s ist.”
Auch der zweite Teil des Ausspruches “Das Qi ist der Zugführer des Blutes” erweist sich als richtig, denn eine langfristige Qi-Schwäche führt auch zur Unterdurch-blutung und Unterernährung der inneren Organe und der Gliedmaßen. So hat Ginseng, der in der TCM als das Qi-Tonikum per se gilt, nachweislich auch Effekte wie erhöhte Blutzellenproduktion und Schutz des Herzmuskels vor Anoxie und Unterdurchblutung.*

*= Effekte von Ginsengoiden zur Erhöhung der peripheren Erythrozyten- und Leukozytenzählung, Erhöhung des Hämoglobin-spiegels, Senkung des Myokard-Ischämischen Reperfusionsschadens durch Senkung von Milchsäuredehydrogenaseausscheidung der Myozyten. Aus: ZHOU: Recent Advances in Chinese Herbal Drugs, Science Press, Beijing und S.A.T.A.S. Brüssel, Belgien 1991

YIN-YANG Beziehungen in der Diagnose und Therapie

“Kaltes sollst du erhitzen - heißes sollst du kühlen, fiebriges sollst du erfrischen- kühles sollst du erwärmen, zersteutes sollst du sammeln - zusammengeballtes sollst du zerstreuen, trockenes sollst du befeuchten - feuchtes sollst du trocknen, akutes sollst du beruhigen,verhärtetes sollst du auflösen, zerbrechliches sollst du festigen, schwaches sollst du tonisieren, übermächtiges sollst du ausleiten; jede Krankheit nach ihrer Art. Es herrsche Klarheit und Ruhe, so daß die pathogenen Energien zurückgehen zu ihrem Ursprung. Dies ist die Grundlage aller Therapie.”
Huang Di Nei Jing Su Wen, Kap. 74

Vom Standpunkt der Chinesischen Medizin aus gesehen, ist jede Krankheit oder funktionelle Störung durch einen Verlust der Balance zwischen Yin und Yang und deren einzelnen Subsystemen verursacht. Dies ist im Vergleich zur Komplexität der Kranheit natürlich eine Vereinfachung, dennoch stellt sie den Ausgangspunkt aller weiteren Überlegungen dar. In der Diagnose daher versucht, diese Dishamonie zu finden und sie in der Therapie auszubalancieren.
In den in Buch III zu findenden “Acht Leitkriterien” stellen Yin und Yang die beidern ersten Grundkriterien dar, nach welchen ein Patient untersucht wird. Auch die anderen sechs können in diese Kategorie eingeordnet werden. So sind z.B. Hitze, Oberfläche, und Fülle alle Yang-Kriterien, Kälte, Inneres und Leere sind Yin-Kriterien.

Dazu ein paar klinische Beispiele:

Bei der Inspektion des Gesichtes und der Haut deuten eine trockene Haut, trockenes Gesicht und Lippen auf Yang, ungekehrt eine feuchte, gedunsene Haut bei blassem oder dunklen Teint auf Yin.
Gehör/Geruchsdiagnose: In Hinsicht auf Atmung und Sprache deuten eine laute Stimme oder Schreien, sowie Gesprächigkeit, lauter Atem oder Keuchen auf Störungen im Zusammenhang mit Yang oder Hitze. Eine leise oder schwache Stimme, Wortkargheit, Kurzatmigkeit oder erschwerte Atmung deuten dagegen auf Yin oder auf Kälte-Störungen.
Palpation: Auch Druck oder Pressen, das als angenehm empfunden wird oder Besserung herbeiführt, gilt als Yin oder als Leere-Kriterium z.B. bei Schmerzen im Abdominalbereich oder auch bei Tinnitus; Verschlechterung durch Druck dementsprechend als Yang oder Fülle-Kriterium.
Auch die Pulse lassen sich in Yin oder Yang einteilen: Ein typischer, auf Yang hindeutender Puls ist zum Beispiel ein beschleunigter oder ein rasender Puls (Pulsus celer, p. concitatus) ein Hinweis auf eine Yang-Störung, ein verlangsamter oder extrem tiefer Puls (p. tardus, p. subreptus) dagegen auf Yin-Kriterien, usw.
Wie auch immer eine weitere Differenzierung verläuft, “Ein guter Diagnostiker unterscheidet immer zuerst zwischen Yin und Yang.”, heißt es in der Chinesischen Medizin.

Wie oben erwähnt und im Zitat ersichtlich wird in der Therapie meist (außer in wenigen Ausnahmen) nach dem allopathischen Konzept “Behandle Yang mit Yin” therapiert. Wie wir in untenstehender Tabelle ersehen können, werden die Arzneimittel der Chinessichen Medizin ebenfalls zunächst in die Kategorien Yin/Yang und dann in weitere Subkategorien eingeteilt, um schließlich je nach ihrer Art die Krankheit auszubalancieren.

Tab. 1.6: Eigenschaften von Arzneimitteln nach Yin-Yang geordnet

Eigenschaft Dem Yang zugeordnete Eigenschaften Dem Yin zugeordnete Eigenschaften 
Temperatur  heiß, warm, leicht warm  kalt, kühl, leicht kühl
Geschmack scharf, süß, fade sauer, bitter, salzig
Wirkung aszendierend, steigend, zerstreuend, trocknend deszendierend, sinkend, zusammenziehend, befeuchtend 

So werden z.B. Yin-Pathogene an der Oberfläche, also Kälte, Feuchtigkeit usw. mit den entsprechenden Yang-Arzneimittel d.h. wärmende, trocknende, scharfe Arzneimittel behandelt und umgekehrt, bei Hitze oder Trockenheit mit kühlenden, befeuchtenden Mitteln. Diese von außen eingedrungenen Pathogene zählen alle zum Fülle- oder repleten Leitkriterium, da sie zusätzlich zur physiologischen Menge an Energie “aufgesetzt” sind. Fülle heißt also in diesem Sinne Überfülle, Exzess. Daher werden diese Pathogene zurückgetrieben, wie es im Nei Jing heißt.
Umgekehrt kommt es auch vor, daß es an physiologischen Energien mangelt, diese werden dann mit den entsprechenden Arzneimitteln aufgefüllt. Bei einer Yang-Qi Defizit, also einem Leere-Kriterium (Depletion) kommt es zu innerer Kälte, dieser Mangelzustand wird dann mit Yang-Drogen warmen Characters beseitigt.
Auch in der Akupunktur wird durch ein tonisierendes oder sedierendes Beeinflussen der Energie eine gestörte Balance des Qi-Flusses wiederhergestellt.

Weitere Forschungen im Zusammenhang mit der Yin-Yang-Theorie

Der amerikanische Forscher L. Goldberg hat im Jahre 1973, basierend auf den Erkenntnissen der Zellphysiologie die Hypothese aufgestellt, daß die Grundprinzipien der Yin-Yang-Beziehungen den Beziehungen der zyklischen Nukleotide cAMP und cGMP entsprechen, also gegenseitige Abhängigkeit, Kontrolle und Balance (nicht aber Transmutation) voneinander. Nach dem Stand der heutigen Forschung jedoch, kann dem jedoch nur bedingt zugestimmt werden.
So hat z.B. die Zweite Medizinische Universität Shanghai, die Beziehung von cAMP und cGMP bei Patienten mit YANG-Defizienz (Depletion, Leere) untersucht, und festgestellt, daß keine definitive Veränderung der absoluten Werte im Blut stattfindet.
Dennoch wurde festgestellt daß die relativen Werte (Normales Verhältnis cAMP/cGMP etwa 1:5) sich um die Hälfte verringern (1:2,5) bei sowohl Yang-Defizienten als auch Yin-Defizienten Patienten. Auch wurde eine Verhältnisveräderungen eine deutliche Tendenz zu cAMP Dominanz bei Yin-Defizienz und cGMP bei Yang-Defizienz berichtet. Nach der Gabe von Yang tonsierenden Arzneimitteln bei Yang definzienten Patienten wurde das cAMP/cGMP-Verhältnis wieder normalisiert.*
Auch in der Chronobiologie, die sich mit den biologischen Uhren und Zyklen im Menschen und anderen Lebewesen befaßt, finden sich mehrere Systeme die dem Yin-Yang Prinzip und seinen Prinzipien entsprechen. So sind z.B. die beiden “Hauptuhren” des menschlichen Körpers ein derartiges gegenseitig kontrollierendes und balancierendes System:

Tab. 1.7: Vergleich der Funktionen der biologischen Uhren

Uhr eins (im suprachismatischen Nukleus des Hypothalamus) reguliert: Uhr zwei (vermutet im lateralen hypothalamischen oder ventromedia len Nukleus) reguliert: 
Delta-Wellen Tiefschlafphase (regloser Schlaf)  REM-Schlaf (Augenbewegungen, Träume) 
Aus schüttung von Wachstumshormon (STH: Anaboler Effekt, “Nähren”)  Ausschüttung von Cortisol (Kataboler Effekt, Erregung) 
Calciumausscheidung im Urin  Kaliumausscheidung im Urin 
Hauttemperatur des Körpers Kerntemperatur des Körpers 
Ähnlichkeit mit YING (Bauenergie, Yin) ? Ähnlichkeit m. WEI (Wehrenergie, Yang) ? 


Auch hier zeichnet sich Ähnlichkeit mit dem Yin-Yang-Prinzip ab, wenngleich auch hier keine absolute Übereinstimmung zu finden ist. Ein universelles Prinzip wie Yin-Yang spiegelt sich demnach auf vielerlei Art in den “Variationen zum Thema” der Biologie wieder.

*=“Clinical and Experimental Studies on Yang-Deficiency” in ZHOU: Recent Advances in Chinese Herbal Drugs, Science Press, Beijing und S.A.T.A.S. Brüssel, Belgien 1991

Fragen zum Thema Zur Selbstkontrolle und zum Studium der Traditionellen Chinesischen Medizin

(Jeweils nur eine Antwort ankreuzen)

1. Wenn hohes Fieber plötzlich in Schock mit kalten Gliedern umschlägt, gilt folgendes Prinzip:

A. Gegenseitig bedingende Abhängigkeit von Yin und Yang
B. Gegenseitige Kontrolle von Yin und Yang
C. Transmutation von Yin und Yang ineinander
D. Yin oder Yang wandelt sich ins Gegenteil
E. Yin oder Yang im Überfluß

2. Die frühen Morgenstunden vor dem Sonnenaufgang gehören zu

A. Yang im Yin
B. Yin im Yang
C. Yang im Yang
D. Yin im Yin
E. Yang im Yin im Yin

3. Welches der Beispiele gilt nicht für die Beziehung von Yin und Yang ?

A. Bremsen und Gasgeben
B. Dunkelheit und Hitze
C. Feuer und Wasser
D. Links und rechts
E. Krieg und Frieden

4. Der Yin-Bezogene Körperteil ist

A. Innenseite der Beine
B. Außenseite der Arme
C. Die FU/Bauorgane
D. Der Kopf
E. Der Rücken

5. Welche der Eigenschaften gehört zu Yin ?

A. Verteidigen
B. Aufsteigen
C. Beschleunigen
D. Nähren
E. Fliegen

6. Welche Tageszeit gehört zu Yin im Yang?

A. Der Vormittag
B. Der Mittag
C. Der Nachmittag
D. Der Abend
E. Mitternacht

7. “Heißes sollst du kühlen, Kaltes sollst du wärmen” entspricht welchem Prinzip ?

A. Schwaches Yin schwächt auch Yang und umgekehrt
B. Die komplementäre Polarität von Yin und Yang
C. Gegenseitige Kontrolle von Yin und Yang
D. Transmutation von Yin und Yang ineinander
E. Yin oder Yang wandelt sich ins Gegenteil

8. Welcher Teil des Körpers gehört zum Yang-Aspekt?

A. Das Abdomen
B. Die Beine
C. Der Rücken
D. Die Innenseite der Arme
E. Keines der obigen

9. “Yin in Schwäche” bedeutet

A. Eindringen Yang-Pathogenes (Fülle, Repletion)
B. Eindringen Yin-Pathogenes (Fülle, Repletion)
C. Mangel an physiologischem Yang (Leere, Depletion)
D. Mangel an physiologischem Yin (Leere, Depletion)
E. Überschuß an physiologischem Yang

10. Ein typisches Beispiel für ein Yin-Kriterium in der Diagnose ist:

A. Lautes Keuchen
B. Trockene Lippen
C. Ein rötlicher Teint
D. Ein extrem tiefer Puls (Pulsus subreptus)
E. Verschlechterung und Abneigung gegen Druck

11. Das Yin und Yang-Prinzip nicht anwendbar auf

A. Abstrakte Dinge
B. Konkrete Dinge
C. Dinge ohne Relation zueinander
D. Dinge die aufeinander bezogen sind
E. Sich selbst

Antworten zu den Fragen 1-11:
1. D
2. A
3. B
4. A
5. D
6. C
7. C
8. C
9. D
10. C
11. D

Na, alles gewußt ?

Wer die Prinzipien des Yin und Yang beachtet, kann eher über 100 Jahre alt werden!


Mit freundlicher Genehmigung von Prof. Dr. Gunther Ralph Neeb

www.tcm-inter.net

 

 
 
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